Der sehr unregelmäßige Kurs einer Aktie.
Die Aussicht auf das schnelle Geld lockt immer wieder neue Opfer auf betrügerische Investment-Plattformen. © Canva
20.11.2023

AK Tirol warnt vor betrügerischen Investment-Plattformen

Auf der Suche nach dem schnellen Geld fallen leider immer wieder Konsument:innen auf die Versprechungen betrügerischer Investment-Plattformen herein. Dabei könnte dies mit ein bisschen Vorsicht und Hausverstand vermieden werden. Einmal mehr warnt die AK Tirol vor verdächtigen Angeboten und empfiehlt unseriöse bzw. fragwürdige Plattformen der Watchlist Internet und der österreichischen Finanzmarktaufsicht zu melden. Bei finanziellen Problemen sollen sich Betroffene an die staatlich anerkannte Schuldenberatung wenden.

Betroffene Tiroler:innen haben bereits viel Geld verloren

Regelmäßig berichten Tirolerinnen und Tiroler, dass sie in Sozialen Netzwerken, während des Internet-Surfens oder beim Lesen eines Online-Zeitungsartikels auf eine Werbeanzeige gestoßen sind, in welcher eine unglaublich gute Investitionsmöglichkeit beworben wird. Vor allem werden dabei „hohe Gewinne mit nur kleinen Investitionen“, „hohe Gewinne in kurzer Zeit“, „risikofrei“ oder „automatisiertes Trading“ angepriesen. „Dies sind schon die ersten Warnzeichen dafür, dass bei solchen Werbeeinschaltungen von einem Fake ausgegangen werden kann“, gibt AK Präsident Erwin Zangerl zu bedenken.

Vorsicht: Recherchieren und nicht unter Druck setzen lassen!

Als erste Hilfestellung können Betroffene im Internet nach Einträgen suchen, die über Erfahrungen mit der jeweiligen Investitions-Plattform Auskunft geben. Möglicherweise wird bereits vor dieser Plattform auf der Website von Watchlist Internet oder auch der österreichischen Finanzmarktaufsicht gewarnt. Allerdings bedeuten fehlende Einträge oder Erfahrungen nicht, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handeln muss. Da es unzählige solcher betrügerischen Investitions-Plattformen gibt, ist es durchaus möglich, dass über die Plattform, die dem Betroffenen gerade vorgeschlagen wurde, noch keine Meldung vorliegt.

Insbesondere soll man auch dann hellhörig werden, wenn mit automatisiertem Trading oder mit der persönlichen Beratung seitens angeblich qualifizierter Expert:innen geworben wird, die den Betroffenen Handlungsanweisungen geben oder für sie das Trading übernehmen sollen. Infolge der persönlichen Kontaktaufnahme werden Betroffene massiv unter Druck gesetzt um Geld zu überweisen und immer wieder Investitionen vorzunehmen: Geforderte Einzahlungen auf das Bankkonto einer Privatperson vorzunehmen weist ebenso auf den betrügerischen Hintergrund dieser Investitions-Plattformen hin. Anrufe der vermeintlichen Expert:innen erfolgen zur Tages- und Nachtzeit. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen werden den Betroffenen immer wieder weitere Einzahlungen abgeschwatzt und wenn diese später eine Auszahlung der vermeintlich erwirtschafteten Gewinne verlangen, werden mit immer neuen Ausreden weitere Einzahlungen gefordert.

Die falschen Investitionsberater:innen wollen oft auch Zugriff auf das Gerät der Betroffenen und behaupten, dass man AnyDesk oder TeamViewer für das Trading benötigen würde. In Wahrheit erhalten die Kriminellen so Zugriff auf Daten und Passwörter und installieren Schadsoftware.

Ein weiterer Hinweis, dass es sich bei diesen Plattformen um eine unseriöse Investitions-Plattform handelt, ist das Fehlen des Impressums oder dessen Unvollständigkeit. Ein ausländischer Firmensitz, oft z. B. auf St. Vincent and the Grenadines, Commenwealth of Dominica oder den Marshall Islands kann ein weiteres Indiz für unseriöse Machenschaften sein. Offshore-Firmen unterliegen keiner behördlichen Aufsicht.

Tipps der AK Tirol – Vorsicht vor Recovery-Betrug!

Haben Sie durch derartige betrügerische Versprechungen bereits Geld verloren, brechen Sie den Kontakt sofort ab und tätigen Sie keine Einzahlungen.

Kontaktieren Sie Ihre Bank bzw. Ihr Kreditkartenunternehmen, ersuchen Sie um Rückbuchung und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Die Chancen das Geld über die Bank zurückholen zu können sind allerdings gering. Dabei ist unbedingt auch Vorsicht vor sogenanntem Recovery-Betrug geboten. Hier versprechen Kriminelle, welche sich auch als Finanzmarkt- oder Börsenaufsicht, Anwält:innen, Interpol oder ausländische Polizeibehörden ausgeben können, bei der Rückholung des Geldes zu helfen. Jedoch wird man abermals um sein Geld betrogen.

Melden Sie verdächtige Plattformen der Watchlist Internet unter
watchlist-internet.at und der österreichischen Finanzmarktaufsicht unter fma.gv.at

Sollten Sie durch den Betrug in finanzielle Probleme geraten, wenden Sie sich direkt an die staatlich anerkannte Schuldenberatung.

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Freitag von 8 bis 12 Uhr 

E-Mail: konsument@ak-tirol.com 

Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen per E-Mail nur eine erste Orientierung anbieten können.

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