Cyber Crime
© Thaut Images/stock.adobe.com
5.2.2024

Safer Internet Day: AK Tirol warnt vor vielen Angriffen auf Onlinekonten!

Zahlungen über Handy-App oder eBanking sind bequem, aber auch gefährlich. Gerade in den ersten Wochen des neuen Jahres wird die Unerfahrenheit und das Vertrauen gerade junger Menschen von Internetkriminellen schamlos ausgenützt, um private Bankkonten bis zum letzten Euro zu plündern. Die kriminellen Tricks werden dabei immer perfider und sind teilweise kaum noch zu erkennen. Die AK Tirol unterstützt auch den „Safer Internet Day“ am Dienstag, 6. Februar. Die AK Profis geben einmal mehr Tipps und warnen vor Online-Fallen!

Falle 1: „Bank“-eMail
Der „Ihr Konto wurde gesperrt“-Schmäh

Zahlreiche tägliche Angriffe auf Online-Konten und immer mehr betrügerische Überweisungen in Höhe von bis zu 10.000 Euro und mehr registrieren seit einigen Monaten die Konsumentenschutz-Profis der AK Tirol. Auslöser sind oftmals eMails, die nur scheinbar von der eigenen Bank kommen und über die Sperre des Kontos informieren oder diese ankündigen. Zum Entsperren wird über einen Link zur Eingabe der Onlinebanking-Zugangsdaten aufgefordert und anschließend von den Kriminellen noch die Eingabe einer TAN verlangt. Eine Aufforderung wie diese ist immer abzulehnen. In solchen Fällen die eigene Bank kontaktieren und den Vorfall melden.

Falle 2: „Post“-SMS
Der 1-Euro-Schmäh

Oft sind es auch SMS, in denen vermeintlich die Post oder ein Zustelldienst darauf hinweist, dass ein Paket unterwegs wäre, jedoch noch ein kleiner Betrag von 1 oder 2 Euro zu zahlen wäre, damit das Paket auch zugestellt werden kann. Dabei werden wieder die Bankzugangs-, Kredit- oder Debitcarddaten abgefragt. Auch wenn ein Paket erwartet wird – und das ist ja öfter mal der Fall, wird die Post oder ein anderer Zustelldienst niemals per SMS zusätzliches Geld fordern.

Falle 3: Der Vinted-Schmäh

Oft werden betrügerische Zahlungen über private Online-Verkaufsplattformen eingeleitet. In letzter Zeit z. B. sehr oft über „Vinted“ (ehemals Kleiderkreisel) bzw. die Vinted-App (ehemals Kleiderkreisel). Gerade junge Menschen tauschen oder verkaufen dort private Gebrauchsgegenstände – auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Kriminelle machen sich die Beliebtheit der App und die Unerfahrenheit neuer Teilnehmer:innen zunutze, nehmen – unter dem Vorwand, sich für ein Angebot zu interessieren und kaufen zu wollen – schnell Kontakt auf und verlangen die Mobilrufnummer oder die eMail-Adresse für die angeblich „übliche“ Abwicklung des Verkaufs. Über eMail, SMS oder WhatsApp teilen die Täter dann über eine gefakte Vinted-Nachricht mit, dass die Zahlung für die Ware bereits eingegangen wäre und nur noch das Geld abgerufen und bestätigt werden müsste. Wer dann seine Kartendaten und einen TAC eingibt, erteilt damit selbst das Freizeichen für betrügerische Überweisungen.

Falle 4: Neu und brandgefährlich: eSIM-Klone

Immer mehr Handys bieten die Möglichkeit einer eSIM-Programmierung. Eine physische SIM-Karte (Micro-, Nano-SIM) ist dabei nicht mehr nötig. In Sekundenschnelle wird ein neues eSIM-fähiges Mobiltelefon vom Provider für die Verwendung mit der eigenen Telefonnummer programmiert. Eine technische Innovation, die leider auch Kriminellen wieder völlig neue Möglichkeiten anbietet. Erhalten sie nämlich Kenntnis von einer Mobilrufnummer, über welche Onlinebanking betrieben wird, erreichen sie teils über ausgeklügelte Tricks, dass die ursprüngliche SIM-Karte (oder eSIM) gesperrt und dafür ein anderes Mobiltelefon über die eingebaute eSIM aktiviert wird. Ab diesem Zeitpunkt haben sie Zugriff auf alle Funktionen innerhalb der eBanking-App und können das Konto in wenigen Minuten plündern. Bis der Mobilfunkvertragsinhaber die Sperre und den Betrug bemerkt, ist meist – „dank“ Echtzeitüberweisungen – kein Euro mehr auf dem Konto.

Tipps der AK

  • Wenn Sie TANs oder TACs unaufgefordert – also ohne dass bewusst eine Zahlung oder eine andere Aktion im Onlinebanking ausgelöst werden soll – per SMS oder Push-Nachricht übermittelt erhalten, niemals diese Codes ein- oder weitergeben. Die Zusendung wird oft von Kriminellen unter einem Vorwand ausgelöst, um nachher das Konto plündern zu können.
  • Geben Sie Kredit- oder Debitkartendaten grundsätzlich nur wenn unbedingt nötig und ausschließlich auf vertrauenswürdigen und niemals unbekannten Seiten ein.
  • Nützen Sie bei Online-Verkaufsplattformen immer den angebotenen Kommunikationskanal und lehnen Sie das Ausweichen auf Alternativen wie WhatsApp oder eMail strickt ab. Dies wird auch von den Betreibern so empfohlen. Wenn jemand sich weigert diese Regel einzuhalten, dann brechen Sie den Kontakt sofort ab.
  • Wann immer Sie im Zuge einer Transaktion Unregelmäßigkeiten bemerken oder Ihnen das Bauchgefühl sagt, dass etwas nicht stimmen könnte, dann brechen Sie die Aktion sofort ab. Informieren Sie Ihre Bank und lassen Sie nötigenfalls sofort ihr Konto sperren und im Anschluss daran Ihre Onlinebanking-Zugangsdaten ändern.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrem Mobilfunkprovider, wie eine eSIM-Programmierung ausgelöst werden kann, und sperren Sie – soweit möglich und erwünscht – die eSIM-Funktion für Ihren Mobilfunkanschluss.
  • Erstatten Sie bei Verdacht auf strafbare Handlungen Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle und lassen Sie sich eine Anzeigebestätigung aushändigen.

Die Konsumentenschutz-Profis der AK Tirol beraten und helfen kostenlos unter Tel. 0800/22 55 22 – 1818.

Kontakt

Kontakt

Persönliche Anliegen 

Mo - Fr von 8 bis 12 Uhr
Mo von 14 bis 16 Uhr und
Mi von 13 bis 17 Uhr

Telefonische Hilfe 

0800/22 55 22 - 1818

Mo - Do von 8 bis 12 Uhr und
von 14 bis 16 Uhr
Freitag von 8 bis 12 Uhr 

E-Mail: konsument@ak-tirol.com 

Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen per E-Mail nur eine erste Orientierung anbieten können.